>>Meet you in hell, baby<<
Sprichwort
Sprichwort
Ort: In der Nähe eines Chinarestaurants
Wer: Lillith, ein älterer Mann und der Tod
Es ist kalt. Meine Schritte werden vom
Schnee übertüncht und ich kann meinen Atem, als eine weiße Wolke
vor meinem Gesicht spüren. Meine Füße stecken in den alt bekannten
Stahlkappenstiefeln und durch die zerrissene Strumpfhose, dringt die
kalte Winterluft. Ich hätte vielleicht etwas anderes auswählen
sollen, etwas war die Beine mehr wärmte. Und doch hatte ich mich für
Rock und das schwarze Metallicashirt, was ich von Joshua geklaut
hatte, entschieden. Darüber die asymetrische Lederjacke, auf deren
Schultern ich am gestrigen Abend die neuen Nieten gemacht hatte.
Ich friere, als ich in die schmale
Gasse, in der Tag wie Nacht die Junkies und Schnapsleichen in den
Ecken liegen, betrete. Ein Obdachloser wühlt sich durch die gelben
Müllsäcke des asiatischen Restaurants auf der anderen Straßenseite.
Wie eine hungrige Katze, krallt er seine Finger, wieder und wieder in
den Sack, nur um ein paar Essensreste zu ergattern.
An den abblätternden Fassaden hängen
immer noch die Plakate eines längst vergangenen Boxkampfes. Hier und
da ein bisschen Werbung für ein Konzert und sonstige Werbeplakate.
Ich spüre wie sich die messerscharfen Blicke eines älteren Mannes
in meinen Rücken bohren. Ja, vielleicht ist es merkwürdig für ein
Mädchen in meinem Alter sich mitten am Abend in solch einem Viertel
herum zu treiben. Aber was bitte soll ich mit den ganzen Flachpfeifen
und unfähigen, kleinen Kindern, die in meinem Jahrgang sind, denn
in eine dieser überfüllten Discotheken gehen? Ich bevorzuge die
kleinen Kneipen und Pups am anderen Ende der Stadt, eben jenes Ende,
in welchem ich mich nun befinde.
Die kleinen, verruchten Lokalitäten in
der Nähe des Rotlichtviertels. „Ey Kleines!“, eine raue Stimme,
die nur von jemandem stammen konnte, der schon sein ganzes Leben lang
rauchte, erklingt nahe meinem Ohr. Ich fahre herum und blicke in die
Augen des älteren Mannes, böse funkel ich ihn an. „Was willst
Du?“, zische ich durch meine zusammen gekniffenen Lippen. Er lacht
dreckig auf „Wie viel?“-“Wie viel für was?“-“Für Dich.“,
ich spüre wie meine Hand sich langsam auf kinnhöhe hebt und mit
einer Kraft, die ich nicht von mir erwartet hatte, nach vorne
schnellt. Sein Kiefer gibt nach und ein bösartiges Knirschen
erklingt, wenig später dringt das dunkle Blut aus seinen Lippen.
„Scheiß Nutte!" , schreit er und spuckt vor meine Füße,
„Bezahlt dich dein Zuhälter wirklich so schlecht!“, wieder lacht
er und ich setzte zu einem weiteren Schlag an, dieses Mal treffe ich
die andere Seite seines Kiefers, der sich böse verschiebt. Wie ein
geschlagener Hund jauelt er auf und geht zu Boden. Es ist mir egal,
was man tut und was nicht. Aber ich trete, ihm mit den Stahlkappen
meiner Stiefel auf die Nase, Blut fließt heraus, doch ich höre
nicht auf. Ich trete und trete, immer und immer wieder, ramme ich mit
tierischer Kraft meine Schuhe in sein Gesicht, welches bereits von
Blut überströmt ist.
Schlaff klappt er zusammen, sein Blut
hat den Schnee rot gefärbt, kein Schrei, kein Wort, einzig ein
Stöhnen entrinnt seiner Kehle.
Es dauert nur kurz, tot.
Ich gehe weiter, weiter und weiter. Ich
laufe, renne, nein ich sprtinte. Ob ich schon mal jemanden getötet
habe?- Viele Male. Und immer habe ich getreten wenn er am Boden lag.
Wieder und wieder, nicht bereits los zu lassen.
Ja, ich habe getötet.
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