Samstag, 20. Oktober 2012

Gras, Koks und andere Geschäfte



Aktuelles Titellied: KORPIKLAANI - Vodka


>>Sex, drugs and Jack Daniels. 
Fuck, heaven is on earth!<<
Lillith

Ort: Eine zwielichte, kleine Kneipe
Wer: Lillith, eine flasche Whiskey und ein geschäftsbereiter Barkeaper

Es schneit immer noch. Vielleicht ist an dieser Majatheaorie mit dem Weltuntergang ja doch etwas dran. Jedenfalls passt das Wetter, welches sich schon seit Wochen nicht ändert, ziemlich gut. Der Schnee steht nicht auf dem Boden, doch, vielleicht ein oder zwei Zentimeter, aber der Rest taute wieder oder fiel dem Streusalz zum Opfer. Es ist zwar kalt, jedoch stört mich diese Tatsache nicht. Obwohl ich nicht unbedingt aus den nördlichen Breiten stamme, bin ich schon mein ganzes Leben ein Wintermensch. Klar, ich habe nichts gegen sonne, jedoch sind die meisten Leute in dieser Jahreszeit, die ich Fuck-Sommer, nenne viel zu fröhlich.
Ich stoße die Tür zu einer kleinen Kneipe auf. Es ist noch nicht spät, vielleicht vier Uhr am Nachmittag und doch ist der Himmel bereits dunkel, mit Wolken verhangen. Augenblicklich kommt mir eine Duftwolke aus süßem Schweiß, Alkohol und Rausch entgegen. Mit langen Schritten durchquere ich den kleinen Raum und setze mich auf einen, mit rotem, zerschlissenen Leder bezogenen, Barhocker. „Ein...nein, zwei Gläser Jack Daniels, bitte.“, rufe ich dem Barkeaper hinüber, der gelangweilt Gläser poliert. Mit hochgezogener Augenbraue sieht er mich an. „Mach mal halb lang, du bist doch höchstens siebzehn!“, meint er und widmet sich erneut seinem Glas. „Und?“, frage ich und zucke mit den Schultern, „Warst Du etwa achtzehn, als du deinen ersten Scotch gesoffen hast?!
Nein, aber ich kann mich strafbar machen.
Und?“, ich zucke wieder mit den Schultern.
Glaubst du, ich hab' Bock auf die Bullen?
Nein, denkst du ich?
Mhm, heutzutage kann man nie wissen.“
Hey, wir sind vom selben Ufer, außerdem bezahle ich dafür.
Hast du Geld?“, er stellt das Glas weg und lehnt sich über die Theke zu mir rüber. Ich lache kurz auf, „Ich hab' noch ganz andere Sachen.“, flüstere ich nur und präsentiere ihm eine kleine Ansammlung von Tütchen, die ich aus der Tasche meiner Bikerjacke ziehe. Er lacht und grinst, „Ich sehe Mädchen, wir verstehen uns!
Mit einer flüssigen Bewegung knallt er zweit Schnapsgläser und eine Flasche Jack Daniels Old Nr. 7 auf die Theke vor uns. Fragen halte ich zwei Tütchen hoch, die eine mit einem weißen Pülverchen im Inneren, die andere mit etwas, was wie getrockneter Tee aussieht. Er deutest auf das Gras. Ich nicke und schiebe ihm zwei davon herüber, „Fünf Gramm für die Flasche.“-“Denkst Du ich schwimme in Geld?“-“Mhm, die Preise ändern sich, dann eben nicht...“, meine ich und bin schon dabei meine Glücklich Macher wieder einzupacken. „Warte! Kannst sie haben.“-“Gut.“, erwidere ich und gieße die Gläser mit der braunen Flüssigkeit ein. Eines schiebe ich ihm hinüber.
Auf die Sucht!
Er lacht und erhebt ebenfalls sein Glas, „Auf die Sucht!“, wir trinken.
Mit meiner Hand suche ich meine Jackentasche erneut ab um auf eine eckige Schachtel zu stoßen. Ich stecke mir eine Zigarette zwischen die Lippen und halte ihm ebenfalls die Packung entgegen, er jedoch schüttelt den Kopf und gibt mir stattdessen Feuer, ehe er beginnt sich einen Joint zu drehen. Ich ziehe das Nikotin tief in meine Lungen und lege den Kopf zurück, um den Rausch durch die Nase ihm mitten ins Gesicht zu pusten. „Was machst du hier?“, frage ich leicht und stütze mich auf dem dunklen Holz der Theke ab. „Was soll' ich hier tun? Die Freier bewirten, die ihre Damen ordentlich durchgenommen haben.“, er seufzt, „Und Du?“, ich nehme einen neuen Zug und zucke mit den Achseln, „Von zuhause weg gelaufen?“fragt er und pustete mir die erste Ladung Grasgeruch ins Gesicht. Ich lächel, „So ähnlich.
Arschlöcher?
Wer, meine Eltern?
Ja.
Mhm, hinterfotzige Geldsäcke.“, ich stöhne und drücke den letzzten Stummel meiner Zigarette in einem Aschenbecher aus, setze den Flaschenhals des Whiskeys an und kippe. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie er mich belustigt ansieht. „Ex?“, ich nicke und spüre wie mir das scharfe Gesöff die Kehle runter rinnt. Es ist, als wäre es eine Ewigkeit gewesen, als ich die Flasche wieder absetze. Glücklich sehe ich ihn an, „Arschlöcher.

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