Aktuelles Titellied: KORPIKLAANI - Vodka
>>Sex, drugs and Jack Daniels.
Fuck, heaven is on earth!<<
Lillith
Ort: Eine zwielichte, kleine Kneipe
Wer: Lillith, eine flasche Whiskey und ein geschäftsbereiter Barkeaper
Es schneit immer noch. Vielleicht ist
an dieser Majatheaorie mit dem Weltuntergang ja doch etwas dran.
Jedenfalls passt das Wetter, welches sich schon seit Wochen nicht
ändert, ziemlich gut. Der Schnee steht nicht auf dem Boden, doch,
vielleicht ein oder zwei Zentimeter, aber der Rest taute wieder oder
fiel dem Streusalz zum Opfer. Es ist zwar kalt, jedoch stört mich
diese Tatsache nicht. Obwohl ich nicht unbedingt aus den nördlichen
Breiten stamme, bin ich schon mein ganzes Leben ein Wintermensch.
Klar, ich habe nichts gegen sonne, jedoch sind die meisten Leute in
dieser Jahreszeit, die ich Fuck-Sommer, nenne viel zu fröhlich.
Ich stoße die Tür zu einer kleinen
Kneipe auf. Es ist noch nicht spät, vielleicht vier Uhr am
Nachmittag und doch ist der Himmel bereits dunkel, mit Wolken
verhangen. Augenblicklich kommt mir eine Duftwolke aus süßem
Schweiß, Alkohol und Rausch entgegen. Mit langen Schritten
durchquere ich den kleinen Raum und setze mich auf einen, mit rotem,
zerschlissenen Leder bezogenen, Barhocker. „Ein...nein, zwei Gläser
Jack Daniels, bitte.“, rufe ich dem Barkeaper hinüber, der
gelangweilt Gläser poliert. Mit hochgezogener Augenbraue sieht er
mich an. „Mach mal halb lang, du bist doch höchstens siebzehn!“, meint er und widmet sich erneut seinem Glas. „Und?“,
frage ich und zucke mit den Schultern, „Warst Du etwa achtzehn, als
du deinen ersten Scotch gesoffen hast?!“
„Nein, aber ich kann mich strafbar
machen.“
„Und?“, ich zucke wieder mit den
Schultern.
„Glaubst du, ich hab' Bock auf die
Bullen?“
„Nein, denkst du ich?“
„Mhm, heutzutage kann man nie
wissen.“
„Hey, wir sind vom selben Ufer,
außerdem bezahle ich dafür.“
„Hast du Geld?“, er stellt das Glas
weg und lehnt sich über die Theke zu mir rüber. Ich lache kurz auf,
„Ich hab' noch ganz andere Sachen.“, flüstere ich nur und
präsentiere ihm eine kleine Ansammlung von Tütchen, die ich aus der
Tasche meiner Bikerjacke ziehe. Er lacht und grinst, „Ich sehe
Mädchen, wir verstehen uns!“
Mit einer flüssigen Bewegung knallt er
zweit Schnapsgläser und eine Flasche Jack Daniels Old Nr. 7 auf die
Theke vor uns. Fragen halte ich zwei Tütchen hoch, die eine mit
einem weißen Pülverchen im Inneren, die andere mit etwas, was wie
getrockneter Tee aussieht. Er deutest auf das Gras. Ich nicke und
schiebe ihm zwei davon herüber, „Fünf Gramm für die
Flasche.“-“Denkst Du ich schwimme in Geld?“-“Mhm, die Preise
ändern sich, dann eben nicht...“, meine ich und bin schon dabei
meine Glücklich Macher wieder einzupacken. „Warte! Kannst sie
haben.“-“Gut.“, erwidere ich und gieße die Gläser mit der
braunen Flüssigkeit ein. Eines schiebe ich ihm hinüber.
„Auf die Sucht!“
Er lacht und erhebt ebenfalls sein
Glas, „Auf die Sucht!“, wir trinken.
Mit meiner Hand suche ich meine
Jackentasche erneut ab um auf eine eckige Schachtel zu stoßen. Ich
stecke mir eine Zigarette zwischen die Lippen und halte ihm ebenfalls
die Packung entgegen, er jedoch schüttelt den Kopf und gibt mir
stattdessen Feuer, ehe er beginnt sich einen Joint zu drehen. Ich
ziehe das Nikotin tief in meine Lungen und lege den Kopf zurück, um
den Rausch durch die Nase ihm mitten ins Gesicht zu pusten. „Was
machst du hier?“, frage ich leicht und stütze mich auf dem dunklen
Holz der Theke ab. „Was soll' ich hier tun? Die Freier bewirten,
die ihre Damen ordentlich durchgenommen haben.“, er seufzt, „Und
Du?“, ich nehme einen neuen Zug und zucke mit den Achseln, „Von
zuhause weg gelaufen?“fragt er und pustete mir die erste Ladung
Grasgeruch ins Gesicht. Ich lächel, „So ähnlich.“
„Arschlöcher?“
„Wer, meine Eltern?“
„Ja.“
„Mhm, hinterfotzige Geldsäcke.“,
ich stöhne und drücke den letzzten Stummel meiner Zigarette in
einem Aschenbecher aus, setze den Flaschenhals des Whiskeys an und
kippe. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie er mich belustigt ansieht.
„Ex?“, ich nicke und spüre wie mir das scharfe Gesöff die Kehle
runter rinnt. Es ist, als wäre es eine Ewigkeit gewesen, als ich die
Flasche wieder absetze. Glücklich sehe ich ihn an, „Arschlöcher.“
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